Nachdem wir vor einem Jahr schon einige Tage in Barcelona verbrachten und während des Aufenthalts die bekanntesten Sehenswürdigkeiten wie Sagrada Familia, Parq Güell und Rambla kennen lernen durften, entschlossen wir uns für heute ein Alternativprogramm auf eigene Faust zu machen.
Wir verließen das Schiff und suchten einen Fahrradverleih auf, bei dem ich bereits vor einigen Tagen zwei E-Bikes reservierte. Wir landeten bei einer Parkgarage und die junge Frau vor Ort verstand nur Spanisch – keine Englisch, kein Deutsch. Bis wir endlich kapierten, dass es bei ihr keine E-Bikes zu mieten gibt, sondern nur bei einer anderen Garage in der Nähe, verging einige Zeit.
Nach 10 Minuten erreichten wir dann die richtige Garage, dort standen auch E-Bikes. Jedoch konnte der Parkwächter wieder nur Spanisch. Aber mit Hilfe eines Handytranslators konnten wir uns verständigen. Die Formalitäten waren relativ schnell erledigt und so konnten wir losradeln.
Das Ziel sollte der 173 Meter hohe Montjuïc sein, der neben dem Tibidabo einer der Hausberge der katalanischen Hauptstadt Barcelona ist.
Auf ihm wurden sowohl die Weltausstellung des Jahres 1929 als auch Weltmeisterschaftsläufe für Formel 1 und Motorräder auf dem Circuit de Montjuïc sowie die Olympischen Sommerspiele 1992 ausgetragen. Er ist aufgrund seiner Sehenswürdigkeiten und seiner wunderschönen Parks seit jeher ein Anziehungspunkt für Touristen und Einheimische und unter anderem mit der Montjuïc-Standseilbahn und der Hafenseilbahn erreichbar.
Mit Sicherheit die spektakulärste Austragungsstätte von olympischem Turmspringen. Die Anlage ist durch eine Bar frei zugänglich und bietet einen unvergleichlichen Blick über Barcelona.
Mit dieser Seilbahn könnte man auf die Festung ganz oben auf dem Montjuïc fahren.
Wir fahren aber natürlich mit den Fahrrädern nach oben.
Die Festung Castell de Montjuïc diente als Schutz des Hafens und der Stadt. Aber ob jemals mit den Kanonen eine einzige Kugel abgefeuerte wurde?
Auf dem Berg befindet sich aber nicht nur eine Festung und das Gelände der Weltausstellung 1929, sondern auch der städtische Friedhof Cementiri de Montjuïc. Durch das starke Wachstum der Stadt waren die Friedhöfe an ihre Kapazitätsgrenzen gelangt, ein Neubau im Rahmen der ausgedehnten Stadterweiterung war nötig. Der Cementiri de Montjuïc wuchs kontinuierlich, die ursprünglich streng symmetrisch geplante Anlage wurde zunehmend dem teilweise schroffen Gelände angepasst, in den Stützmauern wurden Sockelbauten mit eingelassenen Grabnischen angelegt.
Die weitläufige verzweigte Anlage ist öffentlich zugänglich und wird auch von einer Buslinie durchquert und ähnelt mehr einem Park.
Weiter fuhren wir zum Olympischen Park, der anlässlich der Spiele 1992 neu gestaltet wurde. Das Olympiastadium wurde bereits zur Weltausstellung 1992 erbaut, für die Spiele aber generalsaniert.
Das Olympiastadium teilt das Schicksal vieler Bauten in anderen Austragungsorten olympischer Spiele. Eine sinnvolle Nachnutzung findet nicht statt, so steht auch in Barcelona ein „weißer Elefant„.
Aber schön anzusehen ist der olympische Park schon.
Auf der Hauptverkehrsstraße Avinguda del Para-lel gibt es in der Mitte eine extra Fahrbahn nur für Radfahrer. Vorbildlich!
Wer weiß wie dieser Baum heißt? Er hat sehr scharfe und große Dornen auf seinem Stamm.
Mit den Hafenshuttle ging es zurück zur Pier, an der außer der Mein Schiff 2 noch drei andere Kreuzfahrtschiffe lagen. Links ist die MSC Divina zu sehen, die wir schon in Civitavecchia trafen.