Cinque Terre ist ein Landstrich an der italienischen Westküste oberhalb von La Spezia. Cinque Terre sind aber eigentlich 5 kleine Dörfer, die malerisch direkt an der Steilküste liegen.
Nach dem Einlaufen in den Hafen von La Spezia verließen wir die Mein Schiff 2 und fuhren zuerst mit dem Shuttlebus zum Kreuzfahrtterminal und dann mit dem öffentlichen Bus zum Bahnhof. Tickets gibt es in der Tabacchi unterhalb der Kathedrale für 1,50 € pro Person. Es fahren die Linien L, S oder 3 in Richtung Stazione. Man muss aber aufpassen, dass man das Aussteigen nicht verpasst (ist uns geschehen), da die Haltestelle nicht vor dem Bahnhof, sondern etwas unterhalb einer hohen Mauer ist.
Fahrkarten für die Bahnfahrt zu den Cinque Terre kann man im Bahnhofsgebäude an Automaten oder am Schalter erwerben. Die einfache Fahrt kostet 4 €. Besser ist es aber die Cinque Terre Treno MS 1 Karte für 16 € zu kaufen, denn sie berechtigt zu unbegrenzten Fahrten auf der Strecke. Dieses Ticket kann man ebenfalls im Bahnhof kaufen, jedoch nicht an den Bahnkartenschaltern, sondern in einem Laden der Parkverwaltung an den Bahngleisen. Im Kreuzfahrtterminal gibt es die Card auch nicht, dort erhält man nur eine Straßenkarte von La Spezia.
So bestiegen wir – und gefühlt hundert andere Touristen – den Zug in Richtung Vernazza.
Nach einer kurzen Fahrt von nur etwa 20 Minuten waren wir auch schon angekommen. Der Bahnhof liegt in der Ortsmitte und sobald man die Bahngleise verlässt ist man auch schon mittendrin in der Altstadt.
Um 10:00 Uhr hielt sich der Andrang an Touristen aber noch in Grenzen und so konnten wir ganz gemütlich die Hauptstraße hinunter zum Meer nehmen. Zahlreiche Fischerboote säumten den kleinen Hafen und man hatte einen schönen Blick von dort auf die Häuser Vernazzas, von denen jedes in einer anderen Farbe gestrichen ist.
Groß sind die Dörfer nicht und so hat man in kurzer Zeit fast alles gesehen. Kennt man eine Bar oder einen Andenkenladen, kennt man alle…
So machten wir uns wieder auf den Weg zum Bahnhof (ist ja nicht weit…) und bestiegen den Zug in das Nachbardorf Corniglia. Die Züge verkehren regelmäßig ungefähr alle 20 Minuten. Vielleicht hatten wir Glück, aber die Züge kamen auch tatsächlich zu der Zeit, zu der sie kommen sollten.
Die Reise nach Corniglia dauerte nur 4 Minuten, kaum eingestiegen mussten wir auch schon wieder raus, die Dörfer der Cinque Terre liegen wirklich nicht weit auseinander. Der Bahnhof von Corniglia liegt außerhalb und unterhalb des Dorfes, darum nahmen wir einen Bustransfer in Anspruch.
Man kann auch laufen – aber dazu später mehr.
Nach kurzer Fahrt durch Hänge voller Wein erreicht man auch schon die Ortsmitte. In Corniglia scheint alles ein wenig kleiner und ruhiger vonstatten zu gehen. Es waren kaum andere Touristen anzutreffen und wenn man ehrlich ist, dann gibt es auch nicht viel zu entdecken in diesem Ort. Einzig zwei Aussichtspunkte, von denen man weitreichend auf das tief unterhalb liegende Meer blicken kann, sind die Hauptattraktion von Corniglia – und die Treppe.
Wie schon erwähnt kann man auf zwei Arten vom Bahnhof nach Corniglia gelangen. Eine Möglichkeit habe ich oben schon beschrieben (Shuttlebus), die andere ist eine Treppe mit 377 Stufen, die wie Serpentinen nach oben führt.
Wir haben sie zurück zum Bahnhof genommen und kamen so auch schon ins Schwitzen. Uns kamen dutzende keuchende, um Atem ringende, schwitzende und erschöpfte Menschen entgegen, die entweder nicht um die Möglichkeit des Bustransfers wussten oder sich das Geld sparen wollten (der Fahrpreis ist übrigens in der Cinque Terre Treno-MS Card enthalten).
Weiter ging es nach Manarolo, unserer letzten Station an diesem Tag. Noch während der wieder kurzen Fahrt von Corniglia überlegen wir, ob wir nochmal aussteigen sollten, oder gleich nach La Spezia durchfahren sollten. Wir entschieden uns aber dann doch für einen weiteren Halt und haben es nicht bereut.
Vom Bahnhof führt ein etwa 200 Meter langer Tunnel direkt in den Ort.
Bis wir den kleinen Hafen erreichten, mussten wir uns den Weg durch Scharen von asiatischen Touristen, die natürlich alle in Gruppen unterwegs waren, bahnen. Ein einziger Slalomlauf!
Am Hafen angekommen konnte man einige Schwimmer im azurblauen Wasser beobachten und auch ein paar Wagemutige trauten sich von den Klippen in die See zu springen. Die Höhe betrug bestimmt etwa 10 Meter!
Vom Hafen aus führt ein kleiner Weg rechts weg am Hang entlang. Vom Ende der Hafenbucht hat man einen atemberaubenden Blick auf das malerisch am Hang gelegene Manarola.
Jeder versucht ein Bild von sich und Manarola zu bekommen
Geht man noch ein paar Meter weiter um die Kurve herum, dann bietet sich ebenfalls eine einmalige Sicht auf die Steilküste. Noch dazu ist man an diesem Punkt fast ganz alleine und man kann in aller Ruhe (fast) die Eindrücke auf sich wirken lassen.
Manarola ist ohne Zweifel der Höhepunkt dieses Ausflugs in die Cinque Terre gewesen!
Die Dörfer schmiegen sich idyllisch an die Steilküste und bieten jeweils unglaubliche Ein- und Ausblicke auf das azurblaue Mittelmeer und sind ein absolutes Muss bei einem Besuch in dieser Ecke Italiens.
Ein unvergesslicher Ausflug, noch dazu an unserem 25. Hochzeitstag!