Via Claudia Augusta, Tag 3 – Kalterer See, Bozen und Meran

Nachdem auch am 3. Tag unserer Radreise auf der Via Claudia Augusta von Verona nach Stegaurach wieder Temperaturen nahe der 40°C zu erwarten waren, saßen wir schon wieder vor 7 Uhr auf den Satteln unserer Räder.
Die angenehmen Temperaturen um diese frühe Uhrzeit waren eine Wohltat, so konnten wir wenigstens die ersten Stunden bei nicht so anstrengenden klimatischen Bedingungen vorwärts kommen.

Ein Merkmal der Via Claudia Augusta sind die zahlreichen Bicigrils und auch sonstigen Rastplätze. Fast schon vorbildlich ist der bei dem Ort Salurn zu nennen, der nicht nur schön aussieht, sondern auch mit allerlei praktischen Sachen ausgestattet ist. So gibt es neben Frischwasser auch einen interaktiven Bildschirm, dem man einige interessante Fakten entlocken kann.

Rastplatz bei Salurn

Die ersten 30 Kilometer waren landschaftlich nicht ganz so reizvoll, ging es doch hauptsächlich auf einem Damm der Etsch entlang. Auch schlängelte sich der Radweg nicht, so wie noch am gestrigen Tag, zwischen den Weinanbauflächen entlang.

Darum waren wir froh, als wir bei Auer vom Radweg abwichen und den Weg zum Kalterer See einschlugen.

Die Abstecher hat sich auf alle Fälle gelohnt, bietet doch der Kalterer See und der Radweg dorthin traumhafte Ausblicke auf die grandiose Landschaft. Der wolkenlose blaue Himmel zusammen mit den endlosen Weinplantagen waren ein echtes Highlight.
Am liebsten wäre ich in den See gesprungen, aber leider führte der Radweg nicht direkt am Ufer entlang.

Still ruht der Kalterer See

Vom Kalterer See bis zum Ort Kaltern ging es nicht nur knapp 200 Höhenmeter nach oben, sondern fast ständig zwischen Weinstöcken entlang. Die Mühen des Anstiegs waren rasch vergessen, bei solch schönen Radwegen.

Blick auf den Kalterer See

Ab Kaltern bis nach Bozen führt der Radweg auf einer alten ehemaligen Bahntrasse entlang. Von den 7 Kilometern von St. Michael nach Bozen hinab waren wir restlos begeistert! Die 200 Höhenmeter, die wir erst bis Kaltern nach oben fuhren, ging es nun wieder nach unten. Nicht zu steil und nicht zu flach, so dass man fast die gesamten 7 Kilometer weder bremsen noch treten musste, man konnten die Räder einfach rollen lassen.
Aufpassen musste man nur auf die entgegenkommenden Radler, die sich keuchend den Weg nach Kaltern bahnten.

Eine alte Lok in Kaltern, die früher die ehemalige Bahntrasse befuhr

Wer wissen will, was wir an diesem Tag für ein reichhaltiges Mittagessen zu uns nahmen – bitteschön:

Apfel, Nüsse und Pizza vom Vorabend
Blick von Bozen in Richtung Meran

Die restlichen knapp 40 Kilometer von Bozen bis zum Etappenziel Meran boten nicht allzuviel Abwechslung, führte doch der Radweg fast immer direkt an der Etsch entlang. Auch waren keine Ortschaften zu durchfahren, die für etwas Abwechslung hätten sorgen können.

Einen kurzen spontanen Halt legten wir etwa in Höhe Vilpian an der Sporgl-Au Radrast ein.
Dort kann man nicht nur sein E-Bike mit Solarstrom laden (was wir nicht taten, unsere Akkus waren noch gut gefüllt und nach Meran war es auch nicht mehr weit), sondern man kann auch frischen Apfelsaft aus eigener Herstellung vom Biohof verköstigen. Zwar war der Apfelsaft nicht ganz billig (4 € für 0,4 l), schmeckte aber ganz hervorragend!
Außerdem waren wir für eine kurze Pause an diesem schönen Rastplatz dankbar.

Sporgl-Au Radrast

Darum waren wir ganz froh, nach 77 Kilometern endlich unser Hotel S’Rössl Cavallino erreicht zu haben, welches direkt an der Via Claudia Augusta gelegen ist. Da das Hotel neben der Pferderennbahn in Meran (deshalb auch der Name des Hotels) ist, wunderten wir uns nicht, dass Pferde über die Straße von den Stallungen zur Rennbahn geführt wurden.
In unserem Zimmer hing ein Bild des Pferds Acatenango – wer kennt es nicht … Das waren noch Zeiten, als die Galopper des Jahres in der Sportschau von Ernst Huberty gekürt wurden.

Hotel S’Rössl Cavallino in Meran

Über die gut funktionierende Klimaanlage in unserem Zimmer freuten wir uns ebenso, wie über den Balkon zum Trocknen der gewaschenen Radbekleidung und das gute Abendessen im Hotelrestaurant.

Gerne wären wir zum Abendessen in die Meraner Innenstadt gegangen, aber angesichts von 38°C verging uns die Lust auf Sightseeing. Schade, dass wir witterungsbedingt auf ausführliche Besichtungstouren in diesen ersten Tagen verzichten mussten.

Abendessen im Hotelrestaurant

In meinem Komoot-Profil ist der genaue Streckenverlauf zu sehen:
https://www.komoot.de/collection/1701339/-via-claudia-augusta